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Die Reise von San Diego zurück nach Vancouver
Nachdem wir mehr als zwei Wochen meistens über die Number One und immer am Pacific entlang von Nordwashington bis Südcalifornien gefahren sind, steht nun unsere Rückfahrt nach Vancouver an. Jetzt vergessen wir alle Leuchttürme und fahren durchs Hinterland, um noch ein paar der kleineren Nationalparks einen Besuch abzustatten.
Von San Diego aus fahren wir erst einmal Richtung Osten über den Highway nach Alpin. Die Landschaft wird nun schon merklich karger. Über einsame Bergstraßen geht es weite nach Julian. Die Temperaturen steigen. Nun führt uns die Straße durchs Anza Borrego Desert. Der Schweiß beginnt zu laufen und wir ziehen uns unsere warmen Motorradjacken aus. Nachdem sie gut verschnürt sind, quälen wir uns durch karge Wüstenlandschaft und steiniges Berggelände. Andere Fahrzeuge begegnen uns kaum und die einzigen Pflanzen, die man sieht sind Kakteen.
Wir erreichen Borrego Springs, ein totes Nest mitten in der Wüste, aber mit Supermarkt und eisgekühlten Getränken!! Es gibt tatsächlich Menschen, die hier freiwillig leben. Nach der Erfrischung fällt uns die Weiterfahrt zum Salton Sea bei Temperaturen über 40° merklich leichter. Der Salton Sea ist ein fast ausgetrockneter Salzsee mit einem Niveau von 80 Metern unter dem Meeresspiegel.
Am See entlang geht es nun nach Indio. Die kleine Stadt ist wirklich Indianerland, was man immer an den Autofriedhöfen in jedem einzelnen Garten erkennen kann.
Nun folgen wir dem H 111, dem Highway der Reichen und durchqueren die Orte Palm Dessert, Indian Wells, bekannt aus dem Tenniszirkus und Palm Springs. Wir staunen darüber, wie man aus Wüste bewohnbares Land machen kann mit riesigen Anwesen, Parkanlagen und satten grünen Rasenflächen, auf denen Tag und Nacht die Wassersprenger laufen.
Weiter geht es westwärts, nördlich an Los Angeles vorbei. Über Interstate 5 und ab Bakersfield über Highway 99 geht es nun wieder Richtung Norden. Auf dem Fünfer ist ganz schön was los. Die Straße führt durch karges Berggelände und fordert den Biker durch mal kurvige, mal schnurgrade Streckenführung.
In Bakersfield zweigt der 99iger ab Richtung Fresno. Es ist immer noch irre heiß und die Sonne knallt von einem blauen Himmel. Ab Fresno geht es über kleinere Straßen Richtung Yosemite Nationalpark. Die Landschaft wird jetzt etwas freundlicher und ab und zu sind auch mal wieder Bäume zu sehen. Für drei Tage ist in Oakhurst unser Quartier und von hier aus wollen wir den Park besuchen. Aber erst einmal möchten wir die "Stadt" erobern, aber wo ist sie?? Unser Motel, ein paar Schnellrestaurants, Tankstellen und ein Indianerladen, das ist alles!! Hier werden ein paar Andenken und vor allem Taschenmesser erstanden, gute Wertarbeit, Made in Germany.
Am nächste Morgen geht es dann los Richtung Park. Es ist ein Kontrastprogramm zu den kargen Landschaften der letzten Tage. Wir durchfahren tiefe Wälder, satte Wiesen und stehen dann auf einer Anhöhe, von der wir ins Yosemitetal sehen können und auf die beeindruckenden Felsformationen.
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Zwei Tage genossen wir die schöne Landschaft in dem Park und die angenehmen kühleren Temperaturen. Am Rande bestaunten wir noch die Riesenbäume, die es so auch im Sequoia National Forrest, der sich südlich anschließt zu sehen gibt.
Die Fahrt gen Norden geht weiter. Noch einmal müssen wir den Yosemite Park durchqueren und verlassen ihn über den Tioga Pass, der immerhin über 3000 Meter hoch liegt.
Am Mono Lake, auch einem Salzsee und bekannt für seine Formationen aus Tuffgestein vorbei geht es nun über kleinere Countryroads nach Bridgeport.
Hier verlassen wir bald California, um einen Abstecher in den Bundesstaat Nevada zu machen. Vorher erreichen wir aber noch den Lake Tahoe, den größten Bergsee in Kalifornien und landschaftlich einer der schönsten Orte in dieser Region, was ihn zu einem beliebten Touristenziel macht. .
Carson City und Reno waren dann das absolute Kontrastprogramm mit ihren Spielcasinos und Fire-arms-Geschäften.
Uns zog es wieder in die Natur, wir fuhren wieder über die Grenze nach Northern California und über einsame Straßen Richtung Redding. Unterwegs durchquerten wir den Lassen Volcanic National Park.
In Redding geht es für einige Meilen wieder auf den Interstate 5, der das Land ja vom Süden zum Norden durchzieht. Schon von weitem sehen wir den Mount Shasta, den mystischen Berg.
Der Mount Shasta ist ein zu der Kaskadenkette gehörender Vulkan im Norden von Kalifornien. Er ist mit einer Höhe von 4.317 m neben dem Mount Rainier der zweithöchste Berg dieser Gebirgskette und einer der höchsten Berge Kaliforniens. Daneben ist er der zweithöchste Vulkan der USA. Der Mount Shasta ist vulkanisch aktiv; der letzte Ausbruch fand im Jahre 1786 statt. 1854 war die Erstbesteigung. Seither lockt er Gipfelstürmer aus aller Welt.
Der Mount Shasta ist ein Heiligtum der nordamerikanischen Ureinwohner, Wohnstätte des „Großen Geistes“. Heute dient seine Region als Kraftzentrum der New Age-Bewegung und diverser Sekten.
Nachdem wir die Mystik des Berges haben auf uns wirken lassen, verlassen wir wieder die Interstate 5 und fahren über kleinere Straßen zur Grenze nach Oregon, die wir kurz vor Klamath Falls passieren. Nun sind wir wieder richtig im amerikanischen Hinterland und wir begegnen meistens nur Trucks, wenn es überhaupt Verkehr unterwegs gab. Die Straßen waren im allgemeinen in einem guten Zustand. Doch ab und zu gab es Ausbesserungen und dann musste das arme Motorrad arg leiden
Als letztem Park statteten wir dem Crater Lake National Park einen Besuch ab. Bis vor 6600 Jahren thronte über der Stelle, an der heute der stille, tiefblaue Kratersee ruht, der 3600 m hohe Mount Mazama, einer der Vulkane des Mittleren Kaskadengebirges. Nach mehreren heftigen Ausbrüchen hatte sich die Magmakammer entleert, und der Vulkan war eingestürzt. Die entstandene Caldera - der 'Krater' - ist 9 km weit. Der höchste Punkt des Kraterrandes liegt auf knapp 2500 m. Der zu- und abflusslose Kratersee ist eindrückliche 590 m tief. Der Crater Lake Nationalpark ist bereits 1902 geschaffen worden und schützt eine 20 auf 30 km große bewaldete Bimssteinlandschaft, in deren Zentrum der Kratersee liegt. Eine gut ausgebaute Straße führt auf dem Kraterrand um den See herum, vorbei an Aussichtspunkten, von denen aus der See mit dem kleinen Vulkankegel, der Wizard Island, aus den verschiedensten Blickwinkeln betrachtet und fotografiert werden kann.
Auch mit den netten Bewohnern der Landschaft konnten wir Freundschaft schließen.
Nun, nach fast drei Wochen "on the road" stand uns der Sinn danach, unseren Heimathafen Vancouver zu erreichen und endlich mal wieder aus den Bikerklamotten raus zu kommen. Aber bis dahin mussten noch so einige Meilen abgegrast werden. Von Bend aus, unserem letzten Übernachtungsort in Oregon, ging's über Highways zum Columbia River, der die Grenze zu Washington bildet. Nach dem Überqueren des Flusses folgten wir seinem Lauf Richtung Richtung Pacific, um in Portland wieder auf die Interstate 5 zu treffen, die uns weiter gen Norden brachte.
Wir kamen dabei an den Ausläufern des Mount St. Helens vorbei, einem Vulkanberg der Kaskadenkette, dessen Ausbruch am 18. Mai 1980 einer der stärksten Vulkanausbrüche des 20. Jahrhunderts war. Obschon zuvor eine Sicherheitszone um den Vulkan errichtet worden war, starben durch den Ausbruch insgesamt 57 Menschen und tausende Tiere, zudem verwandelten Asche und Schlammströme hunderte Quadratkilometer in Ödland.
Der Interstate 5 bringt uns nun nach Olympia, der Hauptstadt vom State Washington. wo wir zum letzten mal Quartier aufschlagen.
Nun immer weiter Richtung Norden über den I 5 durch Seattle und bei Blaime geht es über die Canadische Grenze.
Nun ist es, gemessen an den Meilen, die hinter uns liegen nur noch ein Katzensprung bis Langley, wo unsere Reise zu den Leuchttürmen der US Pacificküste begann.
Wir haben die Reise sehr genossen mit den unterschiedlichsten Eindrücken der so verschiedenen US States. Die Ausbeute der von uns besuchten Leuchttürme hat mein Sammlerherz höher schlagen lassen und Höhepunkte waren die Übernachtungen auf der alten Queen Mary in LA und der Besuch von San Franzisco.
Die gemietet Goldwing hat uns sicher und tapfer durch alle Landschaften geführt, ob steinig, bergig, kurvig oder schnurgrade.
Als Motorradfahrer oder Sozia erlebt man Land, Wetter und Menschen viel intensiver als im Auto und nimmt alle Eindrücke viel direkter wahr.
Damals wussten wir noch nicht, dass das unsere letzte große Motorradtour sein sollte. Ein Jahr später hatte Bernhard seinen Motorradunfall, der Gott sei Dank verhältnismäßig glimpflich verlief, aber weitere Bikererreisen unmöglich machte.