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Leuchtturm Greifswalder Oie
Die Greifswalder Oie ist eine Insel in der südlichen Ostsee, die zum Bundesland Mecklenburg-Vorpommern gehört. Die etwa 54 Hektar große Insel in der Pommerschen Bucht ist die östlichste deutsche Insel in der offenen Ostsee. Der darauf befindliche Leuchtturm hat den gleichen Namen.
Im Jahre 1817 wurde die Befeuerung der Ostsee vom Darß bis Usedom gefordert. Die Leuchttürme Darßer Ort und Arkona wurden 1848 und 1828 fertig gestellt. Als letzter Bau wurde der Turm auf der Greifswalder Oie ab 1853 in Angriff genommen. Zur Grundsteinlegung am 23. August reiste seine Majestät Friedrich Wilhelm IV. König von Preußen persönlich an.
Nach gut zwei Jahren Bauzeit war der achteckige, auf Felssteinen gegründete Turm fertig und sein Feuer konnte in Betrieb genommen werden. Es ersetzte eine Leuchtbake, an der ab 1832 zwei übereinander aufgehängte Laternen die Insel befeuerten.
Die erste Optik bestand aus zwöl Parabolspiegeln mit Öllampen. 1913/14 nahm man einen Umbau vor, um die Reichweite des Feuers zu erhöhen. Man baut die größte Glasoptik in den Turm, die jemals in Deutschland hergestellt wurde. Der Linsenkörper hat eine Höhe von 2,84 Metern und ist auf einem kugelgelagerten Drehtisch montiert. Um die neue Optik einzubauen, musste der Turmkopf umgebaut und um 2 Meter erhöht werden. Die Optik ist noch heute in Betrieb, seit 1938 ist der Turm elektrifiziert. Da die Insel nicht ans Stromnetz angeschlossen ist, wird auch heute noch der Strom durch Dieselgeneratoren erzeugt.
1978 wurde der Leuchtturm auf eine Fernüberwachung umgestellt, so dass der letzte Leuchtfeuermaschinist den Turm verließ und damit die 120-jährige Geschichte der Leuchtfeuerwärter auf der Insel beendete. 1994 erfolgte eine weitere Sanierung, bei der Entladungslampen eingebaut wurden (400 V bei 2000 Watt). Seit dem Frühjahr 2007 ist das Gebäude im Sommer täglich für eine begrenzte Zahl von Touristen geöffnet.
Zu Zeiten der DDR waren auf der Greifswalder Oie rund 25 bis 30 Mann der Grenzsicherungs-Einheiten der 6. Grenzbrigade Küste stationiert. Der Inselhof diente zu dieser Zeit als Dienst- und Unterkunftsgebäude, das heutige Haus der DGzRS wurde vom Offizier der Einheit genutzt. Neben den Seestreitkräften waren zeitweilig auch Luftstreitkräfte auf der Insel stationiert, die den Luftraum mit Radaranlagen überwachten. Die Überreste der militärischen Anlagen prägen noch immer das Bild der Insel. Der VEB Forschungsstelle für Bienenwirtschaft betrieb auf der Insel eine Körstation zur Königinnenzucht.
Nach der Deutschen Wiedervereinigung verließ die Volksmarine die Insel und das Sperrgebiet wurde aufgehoben. Die zum Teil verwahrlosten Gebäude waren dem Gebrauch durch ungebetene Sportboot-Touristen ausgesetzt, was zu weiteren Gebäudeschäden führte. Erst 1993 eröffnete der Verein Jordsand seine Station und richtete den Inselhof für seine Belange wieder her. Die Bauten wurden meist rückgebaut oder grundüberholt.