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Christiansø und Frederiksø

 Erbseninseln/ Ertholmene

An einem unserer Ferientage im Oktober 2021 machten wir einen Ausflug auf die Erbseninseln. Das Schiff fährt von Gudhjem etwas mehr als eine Stunde. Nach drei Stunden Aufenthalt geht es wieder zurück. Leider war dieser Tag der einzige Regentag während unserer Reise und auf der Rückfahrt pustete der Wind ganz schön, so dass wir im Hafen Tejn anlegten und mit Bussen weiter transportiert wurden. Trotz des trüben Wetters konnten wir den Leuchtturm auf dem Store Tårn der Festung von Christiansø besteigen und das kleine Leuchtfeuerhäuschen auf Frederiksø besuchen. Danach gab es noch eine leckere Stärkung im einzigen Inselrestaurant.

Die Erbseninseln liegen ca 18 km nordöstlich von Gudhjelm und bestehen aus Christiansø, Fredriksø, dem Vogelreservat Græsholmen und vielen kleinen Felseninselchen. Heute leben rund 80 Menschen auf den autofreien Inseln, die sich in den Jahren zu einem beliebten Ausflugsziel für Touristen entwickelt haben und heute jährlich von 40 000 Menschen besucht werden.

Die Entwicklung der Inselgruppe begann 1684, als Christian V. beschloss, eine Festungsanlage zur Verteidigung der Flotte in der Ostsee zu errichten. Nur einmal waren die Inseln aktiv an einem Krieg beteiligt, 1808 während des Krieges gegen die Engländer. Ein englisches Flottengeschwader griff aus 2,5 km an und bombardierte die Festung. Die Dänischen Kanonen hatten nicht genügend Reichweite, um die Schiffe zu treffen. Erst als der Wind drehte und die Englischen Schiffe gegen die Festung gedrückt wurden, konnten sie von den Dänischen Kanonen getroffen weden. Die Engländer verließen daraufhin das Schlachtfeld so schnell sie konnten.

Bis 1855 dienten Christiansø und Frederiksø als Gefängnsinseln für politische Gefangene.

Der Store Tårn ist ein Bauwerk von besonderem kulturhistorischem Wert und diente einst zusammen mit dem Lille Tårn zur Verteidigung der Einfahrten in den natürlichen Hafen zwischen den Inseln. Die beiden Türme stehen wie die gesamte Festungsanlage unter Denkmalschutz.

Im Jahr 1800 wurde zwischen den beiden Ringmauern des großen Turms der Leuchtturm aufgebaut. Er hat eine Turmhöhe von 16m und eine Feuerhöhe von 29m. Das ursprüngliche Ziegeldach wurde durch eine mit Zinkblechen verkleidete Kuppel ersetzt. Der Turm widerstand dem Beschuss durch die englische Flotte 1808. In den 1840er-Jahren wurde die äußere Ringmauer aufgestockt, wodurch ein dahinter liegender Wehrgang verschwand. Zugleich erhielt der Turm am tiefer gelegenen ersten Mauerkranz aus gelben Ziegeln ein neues flaches, mit Kupfer verkleidetes Terrassendeck.

       

   Die Festung wurde 1855 stillgelegt, und der Turm, seiner Funktion beraubt, begann zu verfallen. Das militärische Kommando wurde 1863 endgültig niedergelegt.                     Im Jahr 1879 war der Verfall so weit fortgeschritten, dass die verrotteten Holzgänge und das Flachdach entfernt werden mussten. Seit damals stand der Große Turm ungeschützt ohne Dach da, und das raue Ostseewetter trug zum langsamen Verfall bei.

An der Restaurierung des Store Tårn wurde viele Jahre gearbeitet. Zahlreiche Skizzen und Projekte zeugen von den verschiedenen Initiativen. Im Jahr 2009 entstand mit Unterstützung der Realdania-Stiftung ein Projektvorschlag der Architektin Mette Maegaard Nielsen. Dieses Projekt bildete die Grundlage dafür, dass Realdania schließlich am 14. Januar 2014 eine Pressemitteilung herausgeben konnte, die die Finanzierung für eine umfassende Restaurierung des Store Tårn bekanntgab.

Die Umbauarbeiten dauerten von 2014 bis 2018 und waren 2019 abgeschlossen.

Der Turm ist wie ursprünglich in einen offenen Raum und einen überdachten Raum unterteilt. Der Turmhof in der Mitte stellt auch weiterhin ein Freigelände dar, während der Raum zwischen der äußeren und der inneren Ringmauer mit einem Glasdach gedeckt wurde, das sich zur inneren Ringmauer hin neigt. Das Glasdach ist von außen nicht zu sehen.

Der überdachte Raum ist im ersten Stock mit einem Terrassendeck versehen, das einen öffentlich zugänglichen Rundgang in Höhe der dritten Etage bietet, über eine begehbare Brücke zum Leuchtturm und allgemeine Verbindungstreppen verfügt.


  Das Quermarkenfeuer auf Frederiksø, für die Einfahrt in den Nordre und den Søndre Havn ist in diesem kleine Haus untergebracht. Das Gebäude hat an beiden Seiten Fenster, aus denen das jeweils benötigte Licht heraus scheint.