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Eine Reise durch die Baltischen Staaten im Juni 2019

                               

 

Für dieses Jahr haben wir uns vorgenommen, die drei baltischen Staaten zu bereisen und ihre Leuchttürme zu suchen und zu besuchen.

Am letzte Maitag befuhren wie die Fähre der TTLine in Rostock. Unser Ziel war KLaipeda in Litauen. Die Fährfahrt geht über Trelleborg und dauert insgesamt 25 Stunden. Ein wenig gewöhnungsbedürftig sind die Abfahrt- und Ankunftszeiten. So startete unser Schiff um 22.30 Uhr und erreichte Klaipeda am nächsten Abend um 23.30. Doch das vorgebuchte Hotel wusste um die späte Ankunft und so gab es keine Probleme. Die Rückfahrt war noch etwas ungewöhnlicher, so startete die Fähre in Klaipeda um 00,30 und erreichte diesmal Travemünde in der nächsten Nacht um 01.30. Aber auch hier war das Hotel vorgewarnt und deponierte den Schlüssel im Zeitungsrohr.

Nach der Ankunft in Litauen blieben wir zwei Tage in Klaipeda, besuchten den Hafen und zwei Leuchttürme in der Umgebung und machten einen Ausflug auf die Kurische Nehrung, die man mit der Stadtfähre erreicht.

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An den nächsten beiden Tagen war dann längeres Autofahren angesagt. Wir verließen Litauen, durchquerten Lettland und hatten unser nächstes Quartier in Estland, gleich hinter der Grenze. Auf dem Weg mussten wir Riga um- und durchfahren. Das ist chaotisch.  Riga ist die einzige Millionenstadt im Baltikum und die Hälfte der lettischen Bevölkerung lebt in ihrem Dunstkreis. Doch Straßennetz und Zustand der Strassen sind mit dem Verkehr überfordert und so steht man hier im Dauerstau. So waren wir froh, Riga hinter uns zu lassen und wieder in menschen- und autofreiere Gegenden zu kommen. Nachdem wir uns in Valga erholt hatten, ging es weiter nach Narva Joesuu, ganz im Nordosten Estlands an der russischen Grenze. Unsere Route führte uns am Peipus See entlang, in dessen Mitte die russische Grenze verläuft und der eine Ausdehnung von 3555 km² hat und sieben mal so groß ist wie der Bodensee.

Und für das Leuchtturmherz gab es noch drei Binnentürme zu entdecken, die hier in Estland Tuletorns heißen.

In Lettland besucht man Bakas und in Litauen Svyturys

Am nächsten Tag gings immer an der Küste entlang mit Abstechern auf Halbinseln mit Leuchttürmen bis Tallin. Tallin ist auch eine Großstadt mit viel Verkehr, aber gar nicht mit Riga zu vergleichen. So konnten wir recht entspannt Hafen, Altstadt und Umgebung erkunden. Unser nächstes Ziel war die Insel Hiiumaa. Dazu ging's mit ein paar Leuchtturmabstechern immer am Wasser entlang nach Rohuküla, wo wir die Fähre zur Insel erreichten.

     

 

Am nächsten Tag wurde die Insel umrundet, es war Pfingstsonntag, wenig Autos und noch weniger Touristen unterwegs und ganz entspannt wurden endlich mal "richtig" grosse Türme besucht, unter anderem auch der älteste noch in Betrieb befindliche Leuchtturm Nordeuropas, der LT Köpu. Am anderen Tag ging das Inselhopping weiter. Nun stand die Insel Saarema auf dem Programm, die größte der Estnischen Inseln. Hier konzentrierten wir uns auf die Türme am südlichsten Zipfel und an der Südküste.

Nach einer erholsamen Nacht in einem urigen B&B

ging's wieder per Fähre ans Festland und über Pärmu und die Grenze nach Lettland. Und wieder mussten wir im Stop and Go Modus Riga durchqueren, um unser Hotel in Jurmala zu erreichen, ein schöner Badeort vor den Toren der Hauptstadt. Die Leuchtturmsuche in Riga gestaltete sich etwas kompliziert, da hier wie auch in anderen Hafenstädten die Türme im gesperrten Hafengebiet stehen.

Weiter ging es in zwei Tagesetappen an Lettlands Küste entlang bis Litauen, wo in Klaipeda unsere Rundreise endete und uns die TTLine Fähre zurück nach Deutschland brachte.

Uns hat die Reise großen Spaß gemacht. Jedes der drei Länder ist ganz unterschiedlich, in Sprache, Kultur und Landschaft. Direkte Grenzen gibt es ja nicht mehr, aber man bemerkt an den alten Grenzanlagen doch noch immer, wenn man von dem einen ins andere Land fährt.

Estland mit seinen dichten Wäldern erinnert an Schweden. Ganz im Osten prägen Birkenwälder das Bild und so stellt man sich auch die russische Landschaft vor. Am Binnensee gab es Mücken wie in Finnland und überall stehen Elch-Warnschilder. Und auf Hiiumaa ist uns wirklich ein Elchmädchen begegnet.

Schöne Landschaften gab es am Binnensee

       

und einsame Küsten am Finnischen Meerbusen.

      

Lettland ist geprägt durch weite Felder und Wiesen mit Kühen und Pferden. Hier wird wohl Land- und Viehwirtschaft betrieben. Außerdem ist es das Land der Störche. Ich habe noch niemals so viele Storchennester gesehen, die auch belegt waren und in denen Brutpflege betrieben wurde.

An der Ostsee gibt es jetzt breite Sandstrände, oft einsam und verlassen, aber an manchen Orten herrscht doch ein sommerlicher Badebetrieb.

           

         

Von Litauen haben wir ja nur einen kleinen Teil besucht, so dass ich mir über Land und Leute kein Urteil bilden konnte.

Die Strassen waren überwiegend gut. Dank EU Mitteln sind viele in den letzten Jahren erneuert worden. Doch die Bauarbeiten sind noch nicht zu Ende und so musste man doch die ein oder andre kilometerlange Baustellenfahrt ertragen. Das Fahren auf den kleinen Landstrassen war überwiegend problemlos. In Lettland führt die Hauptstrasse etwas entfernt der Küste durchs Land. Will man hier zu den Leuchttürmen, muss man eine oft kilometerweite Fahrt über unasphaltierte Wege in Kauf nehmen und zieht dann eine mächtige Staubwolke hinter sich her. Das Auto benötigte danach eine Wäsche.

Auffallend in allen drei Ländern ist die extreme Sauberkeit. Im entferntesten Winkel kann man ohne Bedenken die Tankstellentoilette aufsuchen und Gaststätten, Hotels und Orte machen einen ausgesprochen freundlichen und gepflegten Eindruck. An der kleinsten Landstrasse ist das Buswartehäuschen mit Pflanzenkübeln geschmückt und in Riga z. B. hängen an den Mittelleitplanken der Stadtautobahn Körbe mit frischen Blumen.

Die meisten Leuchttürme dagegen sind in keinem sehr gepflegten Zustand und in keiner Weise touristisch erschlossen. Eine Besonderheit in den Baltischen Staaten sind die großen Lattentürme, die oft sehr versteckt im Wald stehen und nur schwer zugänglich sind.

 

Wir haben die Zeit genossen, viele neue Eindrücke gewonnen und versucht, so viele wie mögliche Tuletorns, Bakas und Svyturys, die am Wegesrand lagen, zu besuchen.