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Leuchtturm Gjögur

Djúpavík

Der Leuchtturm Gjögur liegt 10km nördlich von Djúpavík auf dem Flugplatz von Djúpavík.

Djúpavík, "tiefe Bucht" oder "Bucht der Abgründe" ist ein Ort sowie eine Bucht am Reykjarfjörður.

Im Jahre 1917 registrierte man in Djúpavík mit Guðjón Jónsson und dessen Frau Kristín Guðmundsdóttir sowie ihren Töchtern die ersten Einwohner. Im gleichen Jahr baute Elías Stefánsson eine Heringssalzstation auf, deren Leiter Guðjón wurde. Im Zuge des Aufbaus der Station wurden Wohnhäuser und Geschäfte sowie eine Schiffsanlegestelle erbaut. Auch Óskar Halldórsson hatte dort gleichzeitig eine Heringsverarbeitung gegründet.

Auf Grund der Wertverluste beim Hering nach dem Ersten Weltkrieg und der Wirtschaftskrise 1920 wurden jedoch im Jahre 1919 viele Arbeiter entlassen.

Ab 1934 war Djúpavík wieder in einer wirtschaftlichen Hochphase. So gründete man in Reykjavík die Aktiengesellschaft Djúpavík AG, um mit Hilfe ausländischen Kapitals, in Island fanden sich keine Investoren, eine Heringsfabrik in Djúpavík bauen zu können. Die Solborg Bank in Stockholm gewährte schließlich einen Kredit in Höhe von 4000 schwedischen Kronen, so dass am 7. Juli 1935 der Betrieb anlaufen konnte.

Die Djúpavík Ltd. Iceland konnte in der Folge bis 1944 viele erfolgreiche Jahre verbuchen. Die etwa 90 m lange Heringsfabrik war zu ihrer Zeit hinsichtlich ihrer Größe und Technik die größte und modernste ihrer Art in Europa. Die Arbeiter der Fabrik wohnten in Zelten sowie vor allem in der kalten Jahreszeit auf einem 30 Mann fassenden anliegenden Dampfschiff, der M/S Suðurland, die 1919 in Dänemark gekauft wurde und die auch noch heute besichtigt werden kann.

Nach 1944 wurde der Fischfang merklich geringer, bis er 1950 fast gänzlich versiegte. Ausgleichsmaßnahmen, wie etwa das Fangen anderer Fischarten, konnten aber das Ende der Fabrik im Jahre 1954 nur noch verzögern. Auch der Plan, im Ort eine Gefrierhalle zu eröffnen, wurde auf Grund des ausbleibenden Fischfangs verworfen. Im Jahre 1968 wurde auch die Djúpavík AG liquidiert.

Es folgte ein kontinuierlicher Bewohnerrückgang im Ort, 1982 war der Ort menschenleer.

Schließlich kam Ásbjörn Þorgilsson nach Djúpavík und renovierte gemeinsam mit seiner Frau Eva Sigurbjörnsdottir ein Haus, das ehemals Arbeiterinnen als Unterkunft gedient hatte. Es wurde zum Hotel umgebaut und im Sommer 1985 eröffnet.

2003 wurde in der Heringsfabrik eine kleine Ausstellung zur Geschichte des Ortes eröffnet.

Außer dem Hotel mit Restaurant und Cafe und der verfallenen Fischfabrik gibt es nichts in diesem Ort.

Der Leuchtturm liegt an der Spitze einer nach Osten zeigenden Halbinsel, etwa 5 km östlich von Gjögur auf dem dortigen Flugfeld.

Er wurde 1921 errichtet und ist weiterhin aktiv.  Von einer Brennebene von 40m schickt er vier Blitze alle 30s, weiß, rot oder grün je nach Richtung übers Wasser.

Es ist ein 24m hoher quadratischer, pyramidenförmiger Stahlskelettturm mit Laterne und Galerie. Der ganze Leuchtturm ist rot gestrichen.

Für die Tour nach Dúpavík und Gjögur sind Autos mit 4WD zu empfehlen.

Das Gelände ist geöffnet, der Turm ist geschlossen.

Wir durften nicht aufs Rollfeld und nahe an den Turm heran, weil die Landung eines kleinen Flugzeugs erwartet wurde.
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